Kategorie-Archiv: Gesundheit und Gesundheitsförderung

Viva corona – und alle Räder stehen still, wenn Dein starker Virus das so will

Könnte man jetzt denken, dass dieser böse gefährliche Virus daran schuld ist. Und dass unsere weisen Regierungen alles tun die Bevölkerung vor der Krankheit zu schützen.

Würden sie vielleicht, wenn sie könnten. Es gibt einfach etwas Sprachverwirrung in der ganzen Angelegenheit. Die Einschränkungen des sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens inklusive aller teuren Folgen dient einzig einem Zweck: einer gleichmäßigen Auslastung der Kapazitäten des Gesundheitssektors. Die Anzahl der Erkrankungen wird vermutlich nicht reduziert, nur über einen längeren Zeitraum gestreckt. (Siehe dazu alle amtlichen Einlassungen und Interviews von Landes- und Staatsleitungen).

Da niemand die gesamte Erkrankungszahl kennt, was man müsste, wenn man von „Neuinfizierten“ spricht, kann man auch keine seriösen Angaben über Verbreitungsgeschwindigkeiten machen. Man kann über eine Anzahl x neu Diagnostizierter sprechen und die Diagnosegeschwindigkeit beschreiben. Das bezieht sich aber auf die Anzahl und Geschwindigkeit der Testungen, nicht auf die Verbreitung der Krankheit. Über die weiß man nur, dass eine Anzahl x diagnostiziert ist und man morgen x+n diagnostiziert hat. Bei einem weitgehen unauffälligen Verlauf (die WHO spricht von 80% milden bis moderaten Verläufen, s. RKI) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Infizierte nicht getestet werden und munter weiterverbreiten, bis dann ein Testschwerpunkt in ihrem Umfeld eingerichtet werden und die Fallzahlen rasant ansteigen. Sprich, die neu klassifizierten.

Kurz: Unter Berücksichtigung der hohen Zahlen, wenn getestet wird, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Virus sich erfolgreich verbreitet. Da nicht alle Infizierten ausgeprägte Symptome haben, die zu einer Testung führen würden, sind viel mehr infiziert als diagnostiziert. Die Fälle mit schweren Verläufen oder die Todesfälle dürften aber nicht auf die Anzahl der dianostizierten Fälle bezogen werden, sondern müssten auf die Gesamtzahl der Fälle bezogen werden um ein seriöses Bild des Risikopotenzials des Erregers zu bekommen.

Derzeit wissen wir nur: es sind x Fälle diagnostiziert und von denen y Fälle gestorben.

Da die Relation diagnostizierter Fälle zu Verstorbenen in den Ländern unterschiedlich ist, scheint es ebenfalls sinnvoll zur Risikoeinschätzung die Strukturen des Gesundheitssystems als Faktor zu berücksichtigen und nicht alles dem Virus zuzuschreiben. So führte Prof. Dr. Uwe Janssens im Deutschlandfunk Kultur aus, dass in der BRD rd. 30 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner bereitstehen, in Italien 8 pro 100.000. Möglicherweise ist das eine Größe, die Behandlungsmöglichkeiten so einschränkt, dass höhere Mortalitätsraten zum Teil auch dadurch zu erklären sind.

Also: Nachfragen! Wie hoch ist mein Risiko mich anzustecken, wenn ich in ein Seminar gehe, in die Schule oder sonstwohin. Und wenn ich mich anstecke, wie hoch ist dann mein Risiko an der Krankheit zu sterben oder intensivmedizinische Behandlung zu benötigen.

Ein paar Antworten konnte man aufgrund der Auswertung der tatsächlichen Fälle in China schon im Februar lesen: NZZ .

Fazit: Präventionsempfehlungen bezüglich Hygiene, Husten/Niesen-Regeln befolgen. Nachfragen und auf Antworten bestehen. Diese massive Einschränkung bürgerlicher Freiheitsrechte und wirtschaftlicher Prozesse steht in keinem Verhältnis zum bisher bekannten Risiko.

Bundesgerichtshof entscheidet über Haftung wegen Lebenserhaltung durch künstliche Ernährung

“ Das menschliche Leben ist ein höchstrangiges Rechtsgut und absolut erhaltungswürdig. Das Urteil über seinen Wert steht keinem Dritten zu. Deshalb verbietet es sich, das Leben – auch ein leidensbehaftetes Weiterleben – als Schaden anzusehen (Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG). Auch wenn ein Patient selbst sein Leben als lebensunwert erachten mag mit der Folge, dass eine lebenserhaltende Maßnahme gegen seinen Willen zu unterbleiben hat, verbietet die Verfassungsordnung aller staatlichen Gewalt einschließlich der Rechtsprechung ein solches Urteil über das Leben des betroffenen Patienten mit der Schlussfolgerung, dieses Leben sei ein Schaden.“ (s. BGH)

Willkommen in der schönen neuen Welt der Spitzenmedizin. Es könnte sein, dass der BGH mit dieser Entscheidung Kliniken eine große Tür für lebenserhaltende Maßnahmen geöffnet hat, die die Bilanz der Kliniken schön machen, aber das „Leben“ der Betroffenen nur sehr bedingt.

Hoffentlich gerät die deutsche Nationalelf nie in diese ärztlichen Hände

Dr. Joachim Latsch, Oberarzt für präventive und rehabilitative Sport- und Leistungsmedizin an der Deutschen Sporthochschule in Köln meint:

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/wm-2014/rund-um-die-wm/06bbij2-wm-2014-bier-chips-schokolade-wirbt-dfb-snacks#.A1000146

„Für Leistungssportler sei es nicht problematisch, auch gelegentlich etwas fett- und zuckerreicher zu essen, da sie einen hohen Energieverbrauch haben und das mit mehr Kalorien decken müssen. Je nach Sportart könne dieser bis zu zehn Mal so hoch sein wie bei normalen Menschen, schätzt Latsch.“

Kurzzeitig ist sicher ein mehrfaches des Energiebedarfs nötig, aber selbst kicken braucht, wenns schnell ist – geschätzt – 1100kcal/Stunde. Und nach 90 Minuten sind die eh platt.

Durchschnittlich kommt der „normale Mensch“ so mit rd. 2.400kcal pro Tag durchs Leben. Die Sportart würde ich gern kennenlernen, bei der man 24.000kcal benötigt. Das mit dem Schätzen war schon immer problematisch.

 

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/wm-2014/rund-um-die-wm/06bbij2-wm-2014-bier-chips-schokolade-wirbt-dfb-snacks#.A1000146

Eine Ärzte Charta könnte den Focus auf die wesentlichen Dinge richten

In der aktuellen Diskussion, wieviel Ärzte denn genug sind, kann ein Blick auf die Patienten hilfreich sein. So wie er z.B. in der Physicians Charta der European Federation of Internal Medicine formuliert ist. Die drei fundamentalen Prinzipien:

Das Primat des Wohlergehens der Patienten
Die Interessen des Patienten stehen immer im Vordergrund, nicht die der Marktkräfte oder Verwaltungsanforderungen.

Das Prinzip der Patientenautonomie
Patienten muss es ermöglicht werden, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit
Gesundheitsressourcen müssen fair und nicht nach Geldbeutel verteilt werden.

In unserem Gesundheitssystem stecken eine Menge Ressourcen, die derzeit verbraucht werden für die Partikularinteressen der Ärzte und ihrer Interessenvertretungen, der Krankenkassen und ihrer Verteilungskämpfe, der Gesundheitsindustrie im breitesten Sinne und ihrer Lobbyisten, der Politiker mit ihrer Weihnachtsmannmentalität und der Krankenhäuser mit ihrem systemimmanenten Chaos.

Ein paar einfache Fragen:
„Warum wurde (wird) diese Leistung abgefordert, was waren (sind) die Entscheidungsgründe, was wurde (wird) erwartet?“ (Lohfert 2013) Und: Ist diese Leistung für den Patienten wesentlich zielführend und mit möglichst geringen/keinen unerwünschten Nebeneffekten verbunden?

Verbunden mit einem durchdachten Public Health Ansatz, der Verhaltens- UND Verhältnisänderungen im Blick behält, das würde die Diskussion um die Zahl der Ärzte doch um einen wesentlichen Aspekt bereichern: die Patienten, ihre Bedürfnisse und ihre Lebensumstände.

Was sollten Entwicklungsschäden durch giftige Chemikalien und der „Edathy-Skandal“ gemeinsam haben?

Die politische Strategie, sofort ganz scharfe neue Gesetze zu erlassen.

Im Lancet wird eine neue Untersuchung veröffentlicht, die auf enge Zusammenhänge zwischen Entwicklungsschäden bei Kindern (von Autismus über ADHS bis Dyslexie) durch chemische Toxine hinweist. Diese Substanzen finden sich in privaten Haushalten (bei der Mottenbekämpfung und in chemisch gereinigter Kleidung), in landwirtschaftlichen Produkten, in Autos. Dass diese Substanzen krank machen ist nicht neu. Ein bisschen begrenzt man es ja auch, so mit Obergrenzen und so. Aber verbieten? Wo wäre dann das Wachstum?

Ich wünsch mir manchmal, dass man nicht nur auf ungefährlichen Feldern (da wo sowieso alle zustimmen) nach rigorosen Regeln für den Kinderschutz schreit.

Oder noch besser, eine Diskussion führt über Moral, Verantwortung, Vorbild und das, was man auch in einer fluiden Gesellschaft nicht darf.