Kategorie-Archiv: Arbeit und Wirtschaft

In welchem Verhältnis steht das zum Anlass: Katastrophenfall – Reisebeschränkungen – eine Bevölkerung in Quarantäne.

Die Geschwindigkeit mit der bürgerliche Freiheiten wegen COVID-19 einhellig eingeschränkt werden verwundert schon. Niemand schreit auf, wenn das Versammlungsverbot ausgehebelt wird. In Bayern kann man wegen unerlaubten Ausgangs gestraft werden. Und über den Geldsegen freut sich ein Teil der Wirtschaft.

Es gibt Punkte, die in dieser Handlungs- und Entscheidungseuphorie nicht untergehen sollten.

  • Versammlungsfreiheit auch zur politischen Meinungsäußerung
  • Freizügigkeit in der EU
  • Wirtschaftsfolgen für Unternehmen, die innerhalb von 3 Tagen ihre komplette Existenzgrundlage verloren haben (z.B. Kulturbetriebe, Gastronomie/Beherbergung, Beratung)
  • Die Maßnahmen werden getroffen, um eine Überlastung des zuvor verkleinerten und an die wirtschaftlichen Grenzen gebrachten Gesundheitssystems zu verhindern. Damit sollen die Leben vor allem der Älteren verlängert werden. Wer kümmert sich um die 7 Jahre Lebenserwartungsverlust der ärmeren Schichten gegenüber den reicheren Schichten, die wir seit 20 Jahren haben?
  • Wer fragt noch nach den jährlich 10.000 – 20.000 Toten durch nosokomiale Infekte?
  • Je nach Intensität werden mit 200 – 20.000 Toten durch die jährliche Influenzasaison gerechnet.

Bitte nicht missverstehen, rationale Handlungsstrategien zur Infektionsvermeidung sollten immer angewandt werden. Ein Katastrophenfall ist das, was derzeit sichtbar wird eher nicht.

Tempo sei Dank

Was ist Tempo wirklich?

Die Autorin wählt passenderweise das Beispiel Achterbahn für den Spaß, den Tempo machen kann. Nachdem sie einen Abschnitt vorher die beschleunigte Arbeitswelt knackig und schlicht als Herausforderung charakterisiert, vor der die angsterstarrte Gesellschaft kuscht, fällt mir nur ein: die neue beschleunigte Arbeitswelt ist genau wie Achterbahn – nur ohne Schienen. Viel Spaß

Source: Tempo sei Dank – Gesellschaft – Süddeutsche.de

Was sollten Entwicklungsschäden durch giftige Chemikalien und der „Edathy-Skandal“ gemeinsam haben?

Die politische Strategie, sofort ganz scharfe neue Gesetze zu erlassen.

Im Lancet wird eine neue Untersuchung veröffentlicht, die auf enge Zusammenhänge zwischen Entwicklungsschäden bei Kindern (von Autismus über ADHS bis Dyslexie) durch chemische Toxine hinweist. Diese Substanzen finden sich in privaten Haushalten (bei der Mottenbekämpfung und in chemisch gereinigter Kleidung), in landwirtschaftlichen Produkten, in Autos. Dass diese Substanzen krank machen ist nicht neu. Ein bisschen begrenzt man es ja auch, so mit Obergrenzen und so. Aber verbieten? Wo wäre dann das Wachstum?

Ich wünsch mir manchmal, dass man nicht nur auf ungefährlichen Feldern (da wo sowieso alle zustimmen) nach rigorosen Regeln für den Kinderschutz schreit.

Oder noch besser, eine Diskussion führt über Moral, Verantwortung, Vorbild und das, was man auch in einer fluiden Gesellschaft nicht darf.

Neue Preismodelle! Damit ich endlich weiß, was ich kaufe!

Lexware, Produzent von kaufmännischer Software, die einfach zu bedienen und funktional ist und bisher auch zu einem guten Preis auf dem Markt war, hat sich entschlossen, uns Kunden endlich klar zu machen, was wir kaufen und wieviel wir wofür bezahlen. Das alte Modell war auch unübersichtlich, man wusste nie, was in der Tüte war, die der DHL-Mann brachte und erst wenn man die Rechnung las, wusste man, was man zahlt. Besonders schwer für dumme Kunden war zwischen Vollversion und Update zu unterscheiden. Wir dürfen jubeln, die schlimmen Zeiten sind vorbei. Dank der neuen Preismodelle gibts nur noch Abo oder Vollversion mit Ablaufdatum.

Was in der Transparenzorgie allerdings fehlt ist die Preissteigerung von 45% in der Aboversion und 75% in der Jahresversion bezogen auf die frühere Update-Version.

Ach ja, und den Einzelhandel ist man auf die Art auch gleich los.

Mehr Transparenz für alle, kann ich da nur sagen.

p.s. Erfreulicherweise gibt es ihn doch noch, den Einzelhandel mit den besseren Preisen.

Zertifizieren und standardisieren als Symptome einer Misstrauenskultur

Die These ist ja nicht neu und Tilman Allert bringts in der FAZ auf den Punkt: „Gemeinschaftsbildung durch Zertifizierung unterstellt Misstrauen als Prämisse, belohnt situative Ergebenheit und schwächt die Autonomie.“