Finanzkrise? Was für eine Finanzkrise?

Warum machen sich eigentlich alle so viele Gedanken über Geld, das schon nicht da war, als man es verlieh und von dem man jetzt, vernünftigerweise, davon ausgehen kann, dass man es um einiges später bekommt, als man gedacht hat?

Das Geld, das an Griechenland und an fast alle anderen Kreditnehmer verliehen wird, existiert schon zum Zeitpunkt der Kreditvergabe nicht. Wohl denen, die eine Berufsschule besucht haben und dort etwas über die wundersame Vermehrung des Geldes bei Banken gelernt haben. Das Zauberwort heißt: Geldschöpfungsmultiplikator. Damit wird die Zahl bezeichnet, mit der man die tatsächliche Geldmenge multiplizieren muss, um auf die in den Büchern der Banken zu findende Geldmenge zu kommen.

Kurz: Sie bringen Ihrer Bank 10.000 Euro, für die Sie einen Gegenwert in Produkten erstellt und verkauft haben. D.h. diese Werte sind zum Anfassen auch da. Ihre Bank behält eine Reserve in ihren Tresoren (die Bargeldquote, um Ihren Bargeldhunger am Automaten bedienen zu können, und eine Mindestreserve an die Bundesbank) und den Rest gibt sie z.B. als Kredit an Ihre Nachbarn. Die kaufen mit dem Kredit Waren, die Einnahme des Händlers landet bei der Bank und, genau, die behält eine Reserve in ihren Tresoren und gibt den Rest als Kredit an ihre übernächsten Nachbarn gegenüber.

Bei einer Bargeldquote von ca. 20% und einer Mindestreserve von 2% ergibt sich ein Geldschöpfungsmultiplikator von 4,55. Und so werden aus Ihren 10.000€ ruckzuck 45.500€. Also 35.500€ Luftgeld. Möchten Sie auch mal machen? Hat schon Bertolt Brecht gesagt: Was ist der Überfall auf eine Bank gegen die Gründung einer Bank.

Näheres zur Buchgeldschöpfung.

Und schauen Sie doch mal rein aus Interesse, was Sie zum Zinsverbot in den Religionen finden.

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