Kategorie-Archiv: Gesundheit und Gesundheitsförderung

ebm-Netzwerk: Neue Stellungnahme zu COVID19

Lesen Sie die aktualisierte Stellungnahme.

Berichterstattung über Corona und behördliche Maßnahmen – darf man ruhig kritisch sehen

Das ebm-Netzwerk hat eine aktualisierte Stellungnahme zur Risikokommunikation zu COVID-19 in den Medien veröffentlicht. Journalist*innen dürfen, sollten, müssten nicht nur lesen, sondern auch umsetzen. Und wenn man eine Nacht über der Stellungnahme schläft, darf man auch daran denken, dass diese Hinweise bei der Abfassung neuer Regeln, Verordnungen und Strafmaßnahmen vorher ins Kalkül gezogen werden müssen.

Mehr Wissenschaft in die Corona-Debatte

Die Süddeutsche titelt: „In der Todeszone“ (nein, ich verlink das nicht).

Spekulationen in die Richtung des schlimmstmöglich vorstellbaren Verlaufs zu lenken führt mich immer wieder zu der Frage: cui bono?

Für einen fundiert wissenschaftlichen Blick auf die Datenlage lesen Sie doch einfach mal hier nach: EBM- Evidence Based Medicine Netzwerk.

Interview mit Medizin-Statistiker: Das Problem mit den Corona-Zahlen | radioWelt | Bayern 2 | Radio | BR.de

Das Problem mit den Corona-Zahlen

Quelle: Interview mit Medizin-Statistiker: Das Problem mit den Corona-Zahlen | radioWelt | Bayern 2 | Radio | BR.de

Es scheint so, als ob nach den Wochen des hektischen Handelns, in denen die Politik eine „Demonstration von Handlungsfähigkeit“ (Hartmut Rosa) vor allem durch angeblich alternativlose rigide Maßnahmen vornahm, endlich von verschiedenen Seiten das Nachdenken einsetzt.

Handeln ohne gesicherte Grundlagen kann man machen, wie man sieht. Man darf sich dann allerdings nicht über Kollateralschäden wundern, die viel weiter vernetzt sind als im durchregierenden Weltbild antizipiert.

In welchem Verhältnis steht das zum Anlass: Katastrophenfall – Reisebeschränkungen – eine Bevölkerung in Quarantäne.

Die Geschwindigkeit mit der bürgerliche Freiheiten wegen COVID-19 einhellig eingeschränkt werden verwundert schon. Niemand schreit auf, wenn das Versammlungsverbot ausgehebelt wird. In Bayern kann man wegen unerlaubten Ausgangs gestraft werden. Und über den Geldsegen freut sich ein Teil der Wirtschaft.

Es gibt Punkte, die in dieser Handlungs- und Entscheidungseuphorie nicht untergehen sollten.

  • Versammlungsfreiheit auch zur politischen Meinungsäußerung
  • Freizügigkeit in der EU
  • Wirtschaftsfolgen für Unternehmen, die innerhalb von 3 Tagen ihre komplette Existenzgrundlage verloren haben (z.B. Kulturbetriebe, Gastronomie/Beherbergung, Beratung)
  • Die Maßnahmen werden getroffen, um eine Überlastung des zuvor verkleinerten und an die wirtschaftlichen Grenzen gebrachten Gesundheitssystems zu verhindern. Damit sollen die Leben vor allem der Älteren verlängert werden. Wer kümmert sich um die 7 Jahre Lebenserwartungsverlust der ärmeren Schichten gegenüber den reicheren Schichten, die wir seit 20 Jahren haben?
  • Wer fragt noch nach den jährlich 10.000 – 20.000 Toten durch nosokomiale Infekte?
  • Je nach Intensität werden mit 200 – 20.000 Toten durch die jährliche Influenzasaison gerechnet.

Bitte nicht missverstehen, rationale Handlungsstrategien zur Infektionsvermeidung sollten immer angewandt werden. Ein Katastrophenfall ist das, was derzeit sichtbar wird eher nicht.