Virtuelle Welten – das Leben ist nur einen Mausklick entfernt

Die Moderation zum Thema „virtuelle Welten“ bot wieder einmal Gelegenheit die neuen Leistungen des Internet – oder besser: der Internetnutzer – zuerst mit den Fachaugen der Referenten und dann mit den eigenen Nutzeraugen zu betrachten:

Doodle war gestern, heute kann ich den Terminkalender meiner guten Freunde oder auch Fremder online durchblättern, ich weiß wann wer zum joggen war, auf dem Bodensee herumgesegelt ist oder einen Vortrag gehalten hat. Wenn wir wollen, können wir auch online miteinander an Mindmaps arbeiten oder andere beraten. Klienten in Deutschland z.B. von Mallorca aus.

Wir informieren uns über die Reisetätigkeit unserer Bekannten in deren Blogs und schauen uns ihre Urlaubsbilder auf flickr an.

Ein Vortrag ist schnell zusammengeklickt aus den Folien, die es ja schon alle gibt.

Und endlich haben unsere Professoren noch mehr Zeit für Gutachten und die Arbeit in ihren Firmen, denn die Einführungsvorlesung gibt’s ja als podcast.

Es wird zunehmend schwieriger den Überblick zu behalten und die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber da sind wir ja in guter Gesellschaft, denn der- oder die-jenige, die eine Software zur intelligenten Filterung von Wissensinformationen im Netz schreibt, ist schon jetzt die gemachte Frau dieses Jahrhunderts. Sorry, guys, ich hab keinen rationalen Grund für Eure Benachteiligung, außer bisheriger Erfolglosigkeit…

Hurrikan Gustav im Internet – nimm 3

Das Internet bietet für jeden passendes Material.

Sie fürchten sich vor Gustav und den Auswirkungen auf den Ölmarkt? Die WELT bietet Gustav als Stufe 4 Hurrikan mit Wachstumspotenzial. SPIEGEL online meldet am 1.9. deutlich höheren Rohölpreis (+ rd. 1$).

Sie sind eher optimistisch und vertrauen auf ein happy end? Lesen Sie den STERN, dort wird der Hurrikan am 1.9. auf Stufe 3 zurückgestuft.  Und informieren Sie sich bei TECSON über den Ölpreis, der hier deutlich unter dem SPIEGEL Preis (1$ darunter) liegt, und meldet: keine Reaktion des Ölmarktes auf den Hurrikan.

Sie sind historisch interessiert und wollen wissen, wie das mit Hurrikan Kathrina war? Für Optimisten: lesen Sie DIE PRESSE, dort waren die Wellen 7,60 hoch.
Für Pessimisten: lesen Sie STERN, dort waren die Wellen knapp 9 Meter hoch.

Ich bin ganz sicher, Sie finden auch noch andere Varianten!

Bildung könnte für einen deutschen Spitzenplatz in der Wirtschaft sorgen – Statistik tut das sicher nicht.

Nein, Deutschland und insbesondere Bayern kommt ganz gut mit ein paar Besten aus. Für noch mehr Beste, als Bayern bis jetzt hat, scheint im Freistaat kein Platz zu sein. Mit etwas Glück machen die Aussortierten sich selbstständig, wandern aus und machen andere Volkswirtschaften glücklich.

Wenn die Verteilung von Leistung tatsächlich einer Normalverteilung folgte, warum dann noch Schulen? Dann werden die Besten doch quasi naturgesetzlich auch ohne staatliche Unterstützung lernen. Schulen und Universität gehören einfach abgeschafft. Gauß wird’s schon richten.

Alles weitere über bayerische Verteilungs- und Sortierpolitik an Schulen bei der Süddeutschen.

Alkoholiker am Arbeitsplatz: viele Unfälle, wenig Leistung, selten Therapie. Redundante Information im Internet.

Mit meinem neuesten Coaching-Report von Herrn Rauen kam mir auch obige Überschrift ins Haus. Mit einem Link auf die Newsletter-Seiten von Herrn Rauen. Von dort ging es dann auf die Aktuell-Seite von Papst Science Publishers und – den drei Punkten [mehr…] für mehr Information folgend auf die ausführliche Meldung. Den Link zur Quelle der Meldung angeklickt und schon ist man bei dem Buch gelandet, dem dieser Beitrag entnommen zu sein scheint. Wie es halt im Internet ist, man klickt sich durch. Was mich stört ist, dass der Text dieser Meldung eigentlich auf allen diesen Seiten wiederholt wird. Und darüberhinaus noch auf Stangls Psychoblog, auf dem Portal OpenPR, auf hr-lab, auf Stangls Arbeitsblättern – hier dann mit dem rekursiven Link auf Stangls Psychoblog. Die meisten Google Ergebnisse beziehen sich auf OpenPR als Quelle. Es lassen sich auch andere Beispiele für Nachrichtenfarmen finden, die mit Links untereinander verbunden werden und eine Mischung aus PR, Anzeigen, Rezension, zitierter Nachricht und Nachricht auf web2 Seiten (jeder darf mitmachen) darstellen, deren Auswertung immer schwieriger und zeitaufwändiger wird.

Kein Wunder, dass einem im Internet schwindelig werden kann und dass manchmal das Verhältnis von Zeitaufwand (surfen) zu Information (im Sinne von Neuigkeitswert einer Nachricht) so unverhältnismäßig ist.

Unterschiedliche Aspekte des Informations– und Redundanzbegriffs zeigen, dass die Materie am Ende doch nicht so einfach ist, wie man vielleicht denkt…

Männergesundheit – Tipps von Ärzten

Wenn Ärzte Gesundheitstipps geben, die nicht direkt mit ihrem Fachgebiet zu tun haben, kann es schon mal zu erhellenden Satzkonstruktionen kommen:

Getreideprodukte sollten als Vollkornprodukte eingenommen werden…“

Also: Müsli 1-0-0

Auch wenn Sie sich derzeit noch gesund fühlen, Tipps vom Arzt sind gelegentlich doch stark medikamentös gefärbt. Nachzulesen ist das ganze unter „Nahrungsmittelzusammenstellung“ auf Mendoc, den Seiten für den Mann im besten Alter.