Was sollten Entwicklungsschäden durch giftige Chemikalien und der „Edathy-Skandal“ gemeinsam haben?

Die politische Strategie, sofort ganz scharfe neue Gesetze zu erlassen.

Im Lancet wird eine neue Untersuchung veröffentlicht, die auf enge Zusammenhänge zwischen Entwicklungsschäden bei Kindern (von Autismus über ADHS bis Dyslexie) durch chemische Toxine hinweist. Diese Substanzen finden sich in privaten Haushalten (bei der Mottenbekämpfung und in chemisch gereinigter Kleidung), in landwirtschaftlichen Produkten, in Autos. Dass diese Substanzen krank machen ist nicht neu. Ein bisschen begrenzt man es ja auch, so mit Obergrenzen und so. Aber verbieten? Wo wäre dann das Wachstum?

Ich wünsch mir manchmal, dass man nicht nur auf ungefährlichen Feldern (da wo sowieso alle zustimmen) nach rigorosen Regeln für den Kinderschutz schreit.

Oder noch besser, eine Diskussion führt über Moral, Verantwortung, Vorbild und das, was man auch in einer fluiden Gesellschaft nicht darf.

Hurra, wir melken, was wir kriegen können. Die FAZ und der Rezensionenstreit

Mitte der neunziger, als alle Zeitungsverlage wie verrückt begannen, ihre Inhalte kostenfrei ins Internet zu stellen, haben wir in der Verlagskaufleuteausbildung diskutiert, was jemanden bewegen kann, den Ast, auf dem man sitzt, am Stamm abzusägen.

Jetzt kommt der rebound, die Auflagen sinken, die Menschen haben sich dran gewöhnt alles nachgeworfen zu bekommen und für nix bezahlen zu müssen und die Verlage greifen sich alles, was irgendwie nach einer Einnahmequelle aussieht. Und so kommt wohl auch der Rezensionenstreit von FAZ und buch.de zustande. Die Zeitungsverlage haben immer gern und dankbar die kostenfreien Rezensionsexemplare in Anspruch genommen, die Buchverlage haben gern zitiert. Die Leser haben sich gefreut und die Bücher gekauft und auch die Zeitungen, die so interessante Rezensionen schreiben. Man könnte denken, da arbeiten zwei zum gegenseitigen Vorteil. Die Zeiten sind vorbei. Mal sehen, wie lang die Zuckungen der Zeitungsverlage noch andauern, bevor sie merken, dass die Lizenzgebühr für eine Rezension die ruinösen Entscheidungen der Vergangenheit nicht kompensiert.

Details im Urteil und im Interview mit dem Justiziar des Börsenvereins.

Ich bin

was ich mess (quantified self)

was ich ess (metabolic balance)

was ich denk (mental training)

was ich tu (Reinhold Messner)

schubidubidu (Frank Sinatra)

Neue Preismodelle! Damit ich endlich weiß, was ich kaufe!

Lexware, Produzent von kaufmännischer Software, die einfach zu bedienen und funktional ist und bisher auch zu einem guten Preis auf dem Markt war, hat sich entschlossen, uns Kunden endlich klar zu machen, was wir kaufen und wieviel wir wofür bezahlen. Das alte Modell war auch unübersichtlich, man wusste nie, was in der Tüte war, die der DHL-Mann brachte und erst wenn man die Rechnung las, wusste man, was man zahlt. Besonders schwer für dumme Kunden war zwischen Vollversion und Update zu unterscheiden. Wir dürfen jubeln, die schlimmen Zeiten sind vorbei. Dank der neuen Preismodelle gibts nur noch Abo oder Vollversion mit Ablaufdatum.

Was in der Transparenzorgie allerdings fehlt ist die Preissteigerung von 45% in der Aboversion und 75% in der Jahresversion bezogen auf die frühere Update-Version.

Ach ja, und den Einzelhandel ist man auf die Art auch gleich los.

Mehr Transparenz für alle, kann ich da nur sagen.

p.s. Erfreulicherweise gibt es ihn doch noch, den Einzelhandel mit den besseren Preisen.

Zertifizieren und standardisieren als Symptome einer Misstrauenskultur

Die These ist ja nicht neu und Tilman Allert bringts in der FAZ auf den Punkt: „Gemeinschaftsbildung durch Zertifizierung unterstellt Misstrauen als Prämisse, belohnt situative Ergebenheit und schwächt die Autonomie.“