Ausgrenzung – wenn man das Problem nicht lösen möchte

Noch einmal Paris. Die Kriminellen von Paris berufen sich auf den Islam, eine islamische Gruppe bekennt sich zum Anschlag und reflexhaft sagen die Repräsentierenden der Politik, der Religion und alle, denen ein Mikrofon hingehalten wird: die haben nix mit dem Islam zu tun.

Weg sind sie aus der Religionsgemeinschaft, aus der Gesellschaft und, wenn es nach Seehofer und anderen geht, bald auch aus dem Land. Endlich aufatmen.

Natürlich ist Gewalt ein Aspekt des Islam, genauso wie des Christentums, des Judaismus, des Hinduismus und des Buddhismus (Liste bitte selbst ergänzen). Viele Menschen, die diesen Religionen anhängen, haben in der Geschichte Gewalttaten begangen, die durch ihre Religion zugelassen und gefordert wurde. Religionen werden sich damit auseinandersetzen müssen und einen Weg finden müssen, sich zu modifizieren. Ein „die gehören nicht zu uns“ ist keine Lösung des Problems. Die Frage stellt sich nicht, welche Religionen gehören in welches Land, sondern wie geht man in einem Land mit Gewalt um. Aus jeder Ecke.

Saïd und Chérif Kouachi gehören zum System.

Systeme, die Mittel für sich für gerechtfertigt halten, die sie bei anderen verdammen, von der Drohne bis zum nationalen Freibrief, Gesetze in anderen Ländern brechen zu dürfen (Kanada), werden ihre Gewaltprobleme nicht durch Ausgrenzung lösen.

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