Man ist, was man isst und man liest, was man findet?

Steven Pinker und der Süddeutschen verdanke ich einen weiteren spannenden Zeiträuber: Arts & Letters Daily.

Für den Fall, dass hier in den nächsten Monaten nichts mehr erscheint, bin ich dort hängengeblieben. Vermutlich werde ich aber doch ein paar Perlen teilen wollen.

Worlds without Women – Was den Islam und die katholische Kirche verbindet

Schon im April erschien der Artikel „Worlds without Women“ von Maureen Dowd in der New York Times. Wie das so ist, lese ich manchen Artikel dann, wenn ich Zeit habe. Es lässt sich diskutieren, ob ihre Schlussfolgerung – dass das Männersystem der katholischen Kirche Missbrauch fördert – stimmt. Neben den dominant männlichen Strukturen gibt es noch andere Variablen, die Gewalt, Unterdrückung und Missbrauch fördern.

Interessant fand ich an dem Artikel, wie sie die Verbindung zwischen Islam und katholischer Kirche über die ins Extrem gesteigerte männliche Dominanz hergestellt hat, die ihrer Ansicht nach weder von Mohammed noch von Jesus so gewollt war.

Nachdem in meinen Nachbarländern Schweiz und Österreich („Minarett-Gesetz„, die notorischen Freiheitlichen, und natürlich die katholische Kirche) die Debatte um Minarette immer wieder hohe Wellen schlagen lässt, wäre Dowds Gedanke doch ein schöner Ansatz, einmal die Richtung beim Denken zu wechseln und auszuprobieren, was passiert, wenn man das Potenzial des Anderen in den Institutionen unserer Gesellschaften mehr schätzen lernte.

Wie wir kritisches Denken lernen könnten

„A pupil from whom nothing is ever demanded which he cannot do, never does all he can.“ (John Stuart Mill)

Aus der Autobiographie von J.S. Mill lassen sich alle wichtigen Elemente zur Vermittlung kritischen Denkens entwickeln (Elder/Cosgrove: John Stuart Mill: On Instruction, Intellectual Development, and Disciplined Learning). Wer mehr will, wird auf den Seiten der Critical Thinking Community fündig, wer es kurz als Übersicht haben möchte, kann schon mal einen Blick auf das Modell werfen. Ok, lernen auf diese Art passiert nicht in der Werbepause. Aber wer, der denkt, schaut schon Filme mit Werbepausen? Die eingesparte Zeit lässt sich nutzbringend verwenden.

Kritisches Denken lässt sich übrigens auch im Gesundheitsbereich gewinnbringend einsetzen. Eine Übersicht und Lesestoff gibts hier. Und das National Health Museum stellt eine Seite bereit, Access Excellence, mit Material und Ideen für Gesundheits- und Bioscience Lehrer.

Führungskräfte können burnout am Arbeitsplatz reduzieren

Die Bertelsmann-Stiftung berichtet über eine Schweizer Studie zum Effekt sozialer Unterstützung durch Vorgesetzte bei MitarbeiterInnen. Die Langzeitstudie des Instituts sciencetransfer berichtet über einen 10%igen Rückgang der burnout bedingten Krankheiten durch 20 Prozent mehr Unterstützung durch Vorgesetzte.

Eine entsprechend angelegte Personalentwicklung, die Führungskräfte in ihrem unterstützenden Potenzial stärkt, bringt also richtig Geld. Führungskräftetrainings finden Sie übrigens auch bei uns.

Die Welt in der ich lebe – und die Welt in der mein Nachbar lebt

Zweckmäßigster Irrtum – Ist Wahrnehmung so wahr? heißt eine hörenswerte Maisendung des Bayerischen Rundfunks. Wären wir uns der relativen Qualität unserer Wahrnehmung und ihrer Eigenbezüglichkeit immer bewusst, wer weiß, vielleicht würden wir weniger leicht in schnelle Urteile und heiße Konflikte geraten.