Guttenberg die Zweite: Plagiat oder Unfähigkeit, was ist schlimmer?

Lt. Vita bei Wikipedia hat zu Guttenberg von 1992 bis 1999 Jura studiert, das sind rund 14 Semester. Wenn jemand, der jetzt ein guter Minister sein möchte, in 14 Semestern kein wissenschaftliches Arbeiten gelernt hat (er sagt ja, er habe alles selbst gemacht und nichts vorsätzlich ohne Kennzeichnung abgeschrieben), wie lange braucht dieser Mensch dann, um „Minister“ wenigstens so zu lernen, dass er die Grundlagen beherrscht?

„Blödsinn“ aufgrund von Überforderung scheint auch zum Markenzeichen zu werden (Schneiderhan/Wichert, Schatz, Kosten der entfallenden Wehrpflicht): erst mal den Überblick verlieren, flott handeln und dann kräftig zurückrudern um am Ende aufzuspringen und zu rufen „gewonnen“.

70% haben Vertrauen zu zu Guttenberg, wunderbar, die schicken wir dann gleich zu den Bankberatern, die Lehman-Papiere verkauft haben. Eine bessere Klientel kann man sich nicht vorstellen, schwer geblendet vom gegelten Schein würden sie wahrscheinlich gleich noch einmal die Papiere kaufen.

Jede Gesellschaft hat offenbar die Politiker, die sich ihrer bedienen.

Guttenberg und wie das aussieht, wenn man einen guten Job macht

‚Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung‘ (Heinz Erhardt). Warum sollte man sich also weiter mit Herrn zu Guttenberg beschäftigen? Vielleicht, weil es in jedem Job ein Kündigungsgrund wäre, wenn in der Bewerbung gelogen wird, wenn man eine Ausbildung anführt, die man eigentlich nicht abgeschlossen hat oder einen Titel, den man zu Unrecht führt.

Demnächst also einfach auf zu Guttenberg berufen und sagen, man wäre ja nicht als xy sondern als z eingestellt. Da hätt‘ man halt Blödsinn im Lebenslauf geschrieben. Kann ja mal vorkommen.

Vermutlich werden demnächst die Bewerbungsratgeber umgeschrieben werden müssen.

Für’s Vergnügen noch den ‚Song für Guttenberg‚. Und als Trost für die Lehrer, jetzt hat das Abschreiben doch endlich einen Namen: ‚den Guttenberg machen‘. Vielleicht bald so populär wie ‚den Effenberg machen‘.

Der Renner der Saison – die Band HMBC aus Vorarlberg

Hier machen studierte Musiker Volksmusik, wenn man das überhaupt so nennen kann. Das meistabgerufene Video der Band jedenfalls beschreibt eine Erfahrung, die sich in ihrer statistischen Verbreitung eher am männlichen Geschlecht als an der Region oder der Zugehörigkeit zum „Volk“ festmacht.

Ihr motorisch-musikalisches Talent stellen die Musiker zusätzlich bei ihren live-Auftritten eindrücklich unter Beweis.

Es macht einfach Spaß, in Vorarlberg zu leben.

Theorie und Praxis des Integrationsgeschwafels

Gesucht habe ich Inspirationen zu „gemeinsam arbeiten“. Gefunden habe ich eine etwas ältere Beschreibung eines internationalen Sommercamps und Projektes im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Beschimpfungen wie „dreckiges Pack“ von Integrationswilligen nach einem Deutschkurs sehr gut verstanden werden und auch die damit verbundene Botschaft: egal, welche Sprache ihr sprecht, hier seid ihr nicht erwünscht.

Man muss aber gar nicht nach Brandenburg fahren, um solche Szenen zu erleben. Es geht auch viel subtiler im Alltag: Die Bewerbung, die aufgrund des komischen Namens zurückkommt, die Personaler, die keine freien Stellen haben und den kurz darauf – mit deutsch klingendem Namen – Anrufenden zu einem Gespräch einladen.

Das Fremde wird meist konstruiert, um das Eigene schärfer konturieren zu können. Mehr über „Die Herausforderung durch das Fremde“ hat die berlin-brandenburgische  Akademie der Wissenschaften schon in den 90ern in einem Forschungsprojekt dargestellt.

Alte Meister neu entdeckt W.E. Deming über Qualität, Führung und Wirtschaft

Den Deming-Kreis kennt jeder, naja, fast jeder. Manche kennen ihn auch als PDCA-Zyklus. Die Deming Führungsregeln kennen weniger. Noch weniger wenden sie an. Lohnende Lektüre! Umsetzen nicht vergessen.